TWI KP: Kantus 75 / Seiten 93-94
Strophen: Emanuel Geibel, 1843
Weise: Wilhelm Baumgartner, 1859
- Kein Tröpflein mehr im Becher,
kein Geld im Säckel mehr, da wird mir armem Zecher das Herze gar so schwer. Das Wandern macht mir Pein, weiss nicht wo aus, noch ein; |: ins Kloster möcht’ ich gehen, da liegt ein kühler Wein. :|
- Ich zieh’ auf dürrem Wege,
mein Rock ist arg bestaubt, weiss nicht, wohin ich lege in dieser Nacht mein Haupt. Mein’ Herberg ist die Welt, mein Dach das Himmelszelt, |: das Bett, darauf ich schlafe, das ist das breite Feld. :|
- Ich geh’ auf flinken Sohlen,
doch schneller reit’t das Glück; ich mag es nicht einholen, es lässt mich arg zurück. Komm’ ich an einen Ort, so war es eben dort, |: da kommt der Wind geflogen, der pfeift mich aus sofort. :|
- Ich wollt’, ich läg zur Stunde
am Heidelberger Fass, den off’nen Mund am Spunde, und träumt’, ich weiss nicht was. Und wollt ein Dirndlein fein mir gar die Schenkin sein: |: Mir wär’s als schwämmen Rosen wohl aus dem klaren Wein. :|
- Ach, wer den Weg doch wüsste
in das Schlaraffenland! Mich dünket wohl, ich müsste dort finden Ehr’ und Stand. Mein Mut ist gar so schlecht, dass ich ihn tauschen möcht’; |: und so’s Dukaten schneite, das wär’ mir eben recht! :|
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