TWI KP: Kantus 110 / Seiten 125-126
Strophen: August Kopisch, 1824
Weise: Karl Gottlieb Reissiger, 1824
- Als Noah aus dem Kasten war,
da trat zu ihm der Herre dar, der roch des Noah Opferfein und sprach: Ich will dir gnädig sein, |: und weil du ein so frommes Haus, so bitt’ dir selbst die Gnade aus. :|
- Da sprach der Noah: „Lieber Herr!
Das Wasser schmeckt mir gar nicht sehr, dieweil darin ersäufet sind all’ sündhaft Vieh und Menschenkind: |: Drum möcht’ ich armer alter Mann ein anderweit Getränke han.“ :|
- Da griff der Herr in’s Paradies
und gab ihm einen Weinstock süss, und gab ihm guten Rat und Lehr’, und sprach: „Den sollst du pflegen sehr,“ |: und wies im Alles so und so: der Noah war ohn’ Massen froh. :|
- Und rief zusammen Weib und Kind,
dazu sein ganzes Hausgesind’; pflanzt’ Weinberg’ rings um sich herum, der Noah war nicht dumm; |: baut Keller dann und presst den Wein und füllt ihn gar in Fässer ein. :|
- Der Noah war ein frommer Mann,
stach ein Fass nach dem andern an und trank es aus zu Gottes Ehr’, das macht’ ihm eben kein Beschwer; |: er trank, nachdem die Sündflut war, dreihundert noch und fünfzig Jahr. :|
- Ein kluger Mann daraus ersieht,
dass Weingenuss ihm schadet nicht, und item, dass ein kluger Christ in Wein niemalen Wasser giesst, |: dieweil darin ersäufet sind all’ sündhaft Vieh und Menschenkind. :|
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