TWI KP: Kantus 66 / Seiten 88-89
Strophen & Weise: Johannes Matthias Hecker, 1862
- Ich zog, ich zog zur Musenstadt,
mit lautem Sang und Valadri, |: hob manches Gläschen zum Vivat, o Akademia! :|
- Und ihre Töchter jung und schlank,
sie lauschten meinem Saitenspiel, |: und heisse Liebe war ihr Dank, o Akademia! :|
- Geschwungen hab ich meinen Speer,
stand meinen Mann auf der Mensur; |: jetzt hab ich keine Nase mehr, o Akademia! :|
- So ging es zwölf Semester lang
und viel Dukaten zog ich blank |: bei Saitenspiel und Becherklang, o Akademia! :|
- Doch nun ist Sang und Klang verhallt
und Freund und Freundin zeigen mir |: von fern den Rücken stolz und kalt, o Akademia! :|
- Und Vater, Mutter starb zu Haus,
vergessen ist ihr einz’ger Sohn; |: jetzt weiss ich nicht wo ein und aus, o Akademia! :|
- Nur eine ist, die weint um mich,
sie wohnt im fernen Heimatland, |: und ihren Ring versetzte ich, o Akademia! :|
- Verlornes Glück, fahr hin, ade!
Ich wollt, ich läg im kühlen Grab |: und schlief allein mit meinem Weh, o Akademia! :|
|