TWI KP: Kantus 85 / Seite 102
Strophen & Weise: Carl Maria von Weber, vor 1826
Weise: Carl Gottlieb Reissiger, 1822
- ’s gibt kein schöner Leben
als Studentenleben, wie es Bacchus und Gambrinus schuf. In die Kneipen laufen und das Geld versaufen ist ein hoher, herrlicher Beruf. Ist das Moos entschwunden, wird ein Bär gebunden, immer geht's in dulci jubilo: Ist kein Geld in Bänken, ist doch Pump in Schenken für den kreuzfidelen Studio.
- Auch von Lieb umgeben
ist’s Studentenleben, uns beschützet Venus Cypria. Mädchen, die da lieben und das Küssen üben, waren stets in schwerer Menge da. Aber die da schmachten und platonisch trachten! Ach, die liebe Unschuld tut nur so; denn so recht inwendig brennt es ganz unbändig für den kreuzfidelen Studio.
- Vater spricht: „Das Raufen
und das Kneipenlaufen nutzt dir beim Examen keinen Deut.“ Doch dabei vergisst er, dass er ein Philister und dass jedes Ding hat seine Zeit. Traun! Das hiesse lästern, schon nach sechs Semestern ein Examen? Nein! Das geht nicht so! Möcht’ ich nie auf Erden etwas andres werden als ein kreuzfideler Studio.
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