TWI KP: Kantus 41 / Seite 70
Strophen & Weise: Georg Schmidt, 1842
- Dort, wo der alte Rhein mit seinen Wellen
so mancher Burg bemooste Trümmer grüsst, dort wo die edlen Trauben saftig schwellen und kühler Most des Winzers Müh versüsst. |: Dort möcht ich sein, :| bei dir, du Vater Rhein, an deinen Ufern möcht ich sein.
- Ach könnt’ ich dort im leichten Nachen schaukeln
und hörte dann ein frohes Winzerlied, viel schön’re Träume würden mich umgaukeln, als ferne sie der Sehnsucht Auge sieht. |: Dort möcht ich sein, :| wo deine Welle rauscht, wo’s Echo hinterm Felsen lauscht.
- Dort, wo der grauen Vorzeit schöne Lügen
sich freundlich drängen um die Phantasie und Wirklichkeit zum Märchenzauber fügen, dort ist das Land der schönen Poesie. |: Dort möchte ich sein, :| bei dir, du Vater Rhein, wo Sagen sich an Sagen reih’n.
- Wo Burg und Klöster sich aus Nebel heben
und jedes bringt die alten Wunder mit; den kräft’gen Ritter seh ich wieder leben, er sucht das Schwert, womit er oftmals stritt. |: Dort möcht ich sein, :| wo Burgen auf den Höh’n wie alte Leichensteine steh’n.
- Ja, dorthin will ich meinen Schritt beflügeln,
wohin mich jetzt nur meine Sehnsucht träumt, will freudig eilen zu den Rebenhügeln, wo die Begeist’rung aus Pokalen schäumt. |: Bald bin ich dort, :| und du, mein Vater Rhein, stimmst froh in meine Lieder ein.
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