TWI KP: Kantus 113 / Seite 128
Strophen: Dr. Ferdinand Buomberger, 1911
- Auf des Munots altem Turme schau hinaus ich in die Nacht,
über Dächer, über Giebel, einsam halte ich die Wacht. Leise rauscht des Rheines Welle, leise rauscht des Kohlfirst’s Wald, doch im Herzen pocht und hämmert meiner Liebe Allgewalt. Refrain: Klinge Munotglöckelein, grüsse mir die Liebste fein, Klinge Munotglöckelein, bimbam, bimbam, bim.
- Auf des Munots weiter Zinne sah ich sie zum letzten Mal,
wie sie scherzend, kosend tanzte auf dem grossen Munotball. Auf dem Turme musst’ ich wachen, Gott wie ist die Welt Betrug! Ach man küsste mir mein Liebchen, während ich die Stunde schlug.
Refrain:
- Als ich sah das frech’ Gebaren, zog ich wütend an dem Strang,
und ich schlug so fest die Stunde, dass die kleine Glocke sprang. Seither sind des Glöckleins Klänge so von stillem Weh erfüllt, dass den Menschen selbst im Städtchen Trän’ um Trän’ dem Aug’ entquillt.
Refrain:
- So muss auch mein Liebchen hören dieses Treubruchs harter Klang,
mög’ er allen falschen Weibern klingen in den Ohren bang. Doch dir Glöcklein will ich’s sagen, aber schweige wie das Grab, ich gesteh’, dass ich das Mädchen seither fast noch lieber hab’.
Refrain:
|