TWI KP: Kantus 119 / Seite 133
Strophen: Gottfried Keller, 1857
Weise: Wilhelm Baumgartner
- Heisst ein Haus zum Schweizerdegen,
lustig muss die Herberg’ sein; denn die Trommel spricht den Segen, und der Wirt schenkt Roten ein! Kommen die Gäste, schön Wirtin, sie lacht, sie hat schon manchen zur Ruhe gebracht.
- Ist kein Volk fast allerwegen,
das da nicht schon eingekehrt; und der Wirt zum Schweizerdegen hat den Eingang nie verwehrt, hat dann die blutige Zeche gemacht, dass die Frau Wirtin vor Freuden gelacht.
- Zweiundzwanzig Schilde blitzen
von dem Giebel weit zu Tal; Zeug- und Bannerherren sitzen harrend in dem hohen Saal, lauschend, bis jauchzend die Mutter sie ruft, und von den Schilden erklinget die Luft.
- All’, die Wehr und Waffen pflegen,
stehen auf von Tal zu Tal; hört, es klingt der Schweizerdegen, hört, es singt der alte Stahl! Tut ihm genug und erprobt ihn vereint, besser, das Mütterchen lacht als es weint!
- Wo in Ländern, frei gelegen,
und in altgetürmter Stadt, Schweizerherz und Schweizerdegen die gemeine Herrschaft hat: Da ist die Mutter so hold und so fein! Lacht sie? So wird’s Frau Helvetia sein!
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