TWI KP: Kantus 105 / Seiten 117-118
Strophen: Guido Hermann Bienert, 1892
Weise: Franz Ohlhanns, 1892
- Wir lugen hinaus in die sonnige Welt allzeit mit lachenden Augen;
des fahrenden Volkes durstigem Schlag mag Frohes und Freies nur taugen. Wir wandern und singen, und naht uns das Glück, so packen wir’s hurtig beim Kragen, |: wir trinken den Wein und küssen die Maid und lassen den Eulen das Klagen. :|
- Die Schriften der Alten studierten wir gut: Sie haben ins Schwarze getroffen,
Anakreon und Horatius, die grössten der Philosophen. Drum, Alter, lass ab vom scheltenden Ton, gedenke der Söhne, der lieben, |: gedenke der Zeit, da du voreinst vielleicht es noch ärger getrieben! :|
- Ein Weilchen nur währt’s, sind Saus und Braus vom Strudel des Lebens verschlungen:
Die tobenden Wogen der Jugendlust, die himmelan jauchzend gesprungen. Philister heisst man und alles ist aus; und die am tollsten gewettert, |: sind still und stumm, die Lieder verrauscht, die Becher der Freude zerschmettert. :|
- Drum heissa, hallo und dreingehaut! Zum Teufel mit Kummer und Sorgen!
Lasst kreisen das Horn, bis Hahnenschrei verkündet den kommenden Morgen. Zum Trübsalblasen kommen wir noch, wallt Blondhaar silbern dem Greise: |: Es lebe die selige Jugendzeit, Holdlieb und die launige Weise. :|
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