TWI KP: Kantus 103 / Seite 116
Strophen: Josef Victor von Scheffel, 1857
Weise: Karl Appel, 1861
- Wer reit’t mit zwanzig Knappen ein
zu Heidelberg im Hirschen? Das ist der Herr von Rodenstein, |: auf Rheinwein will er pirschen. :|
- Hollahe! Den Hahn ins Fass! Schenkt ein!
Ich fürcht’ die Kehlen rosten; wir woll’n ein Jahr lang lustig sein, |: und sollt’s ein Dorf auch kosten. :|
- Ein Dorf, was ist’s? Nur Mist und Rauch!
Ich hab’ ja ihrer dreie: Gersprenz und Pfaffenbeerfurt auch |: und Reichelsheim, das treue. :|
- Trompeten klangen mit Schalmei’n
und Pauken um die Wette, zwölf Monden sass der Rodenstein |: beim fürstlichen Bankette. :|
- Und als er sich nach Jahr und Tag
die Rechnung hergewunken, da sprach er: „Blitz und Donnerschlag! |: jetzt ist Gersprenz vertrunken!“ :|
- Hollahe! Doch wie man’s treibt, so geht’s!
Was liegt an dem Verluste? Man spricht vom vielen Trinken stets, |: doch nie vom vielen Durste. :|
Zusatz: Gersprenz |: ist hin! :| Gersprenz |: ist fort! :| Gersprenz der fromme, der züchtige Ort, Gersprenz … ist |: veritrunken! :|
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