TWI KP: Kantus 102 / Seiten 115-116
Strophen: Eduard Amthor, 1841
Weise: Karl Binder, 1853
- Wenn ich einmal der Herrgott wär’,
mein erstes wäre das: Ich nähme meine Allmacht her und schüf’ ein grosses Fass, ein Fass, so gross als wie die Welt! Ein Meer göss’ ich hinein, |: von einem bis zum andern Belt, voll Rüdesheimer Wein. :|
- Wenn ich einmal der Herrgott wär’,
mein zweites wäre das: Ich nähme meine Allmacht her und schüf’ ein grosses Glas, ein Glas, so hoch bis an den Mond und wie die Erde rund, |: auf dass es sich des Trinkens lohnt, leert ich’s bis auf den Grund. :|
- Wenn ich einmal der Herrgott wär’,
mein drittes wäre das: Ich nähme meine Allmacht her, tränk’ täglich so ein Mass. O welche Wonne wäre nun in solchem Zug und Druck, |: da könnt’ man doch sich gütlich tun an einem tücht’gen Schluck. :|
- Und hätt’ ich dann gar manches Jahr
das Glas rein ausgeleert, so würde wohl der Wein zu rar, ich hätte mehr begehrt. Dann würf’ ich auf die Knie mich und fing laut an zu schrei’n: |: Lass mich, o Gott, ich bitte dich, noch einmal Herrgott sein! :|
|