TWI KP: Kantus 121 / Seite 135
Strophen: Heinrich Bosshard, 1836
Weise: Ulrich Wehrli
auch bekannt als „Sempacherlied“
- Lasst hören aus alter Zeit
von kühner Ahnen Heldenstreit, von Speerwucht und wildem Schwertkampf, von Schlachtstaub und heissem Blutdampf. |: Wir singen heut’ ein heilig Lied, es gilt dem Helden Winkelried. :|
- Bei Sempach, der kleinen Stadt,
manch’ Ritter wohl gespottet hat. Der Heertross zerstört das Kornfeld, doch warnend ruft dort ein Kriegsheld: |: „In kurzem bringt euch blutigrot ein Eidgenoss’ das Morgenbrot!“ :|
- Man ziehet ins Schlachtgewühl
zum heissen Kampf, der Tag war schwül. Im Stahlkleid gar grausig furchtbar, stand Österreichs geübte Kriegsschar, |: doch kühlt der Tod bald ihren Mut; in unserm Land wallt Schweizerblut. :|
- Sie stürzen mit freier Brust,
im Herzen Mut und Siegeslust, zum Kampfplatz, wo man in Schlachtwut dumpf brüllend sich wälzt im Herzblut; |: es trotzt das Heer, die Not wird gross, und mancher stirbt vom Speeresstoss. :|
- „Erhaltet mir Weib und Kind,
die eurer Hut empfohlen sind!“ ruft Struthan, umfasst mit Mannskraft, drückt nieder der langen Speer’ Schaft, |: gräbt’s in die weite Heldenbrust, mit Gott der Freiheit sich bewusst. :|
- Und über die Leiche tritt
das Heldenvolk im Sturmesschritt. Der Schwertschlag erblitzet furchtbar, im Helmglanz erbleicht die Mordschar, |: und es erdröhnt von Berg zu Tal der freien Nachwelt Siegeshall. :|
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