TWI KP: Kantus 26 / Seiten 58 - 59
Weise: Sind wir nicht zur Herrlichkeit geboren", Breslauer Burschenlied, 1821
- Brüder! Zu den festlichen Gelagen
hat ein guter Gott uns hier vereint; allen Sorgen lasst uns jetzt entsagen, trinken mit dem Freund, der 's redlich meint. |: Da, wo Nektar glüht, valleralla! holde Lust erblüht, valleralla! wie den Blumen, wenn der Frühling scheint. :|
- Lasst uns froh die goldne Zeit durchschwärmen,
hangen an des Freundes treuer Brust: an dem Freunde wollen wir uns wärmen, in dem Weine kühlen unsre Lust! |: In der Traube Blut, valleralla! trink an deutschen Mut, valleralla! wird der Mann sich hoher Kraft bewusst. :|
- Nippet nicht, wenn Baccus' Quelle fliesset,
ängstlich an des vollen Bechers Rand; wer das Leben tropfenweis geniesset, hat des Lebens Deutung niecht erkannt. |: Nehmt ihn frisch zum Mund, valleralla! leert ihn bis zum Grund, valleralla! den ein Gott vom Himmel uns gesandt! :|
- Auf des Geistes lichtgewohnten Schwingen
stürzt der Jüngling mutig in die Welt; wackre Freunde will er sich erringen, die er fest und immer fester hält. |: Bleibt die Meinen all, valleralla! bis zum Welteinfall, valleralla! treu dem Freunde auf ewig zugesellt! :|
- Lasset nicht die Jugendkraft verrauchen,
in dem Becher winkt der goldne Stern! Honig lasst uns von den Lippen saugen, Lieben ist des Lebens süsser Kern! |: Ist die Kraft versaust, valleralla! ist der Wein verbraust, valleralla! folgen, alter Charon, wir dir gern! :|
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